Die „Haiggle“ sind mit dem Gründungsjahr 1632 wahrscheinlich eine der ältesten Basler Fasnachts-Cliquen überhaupt. Erhalten geblieben sind Teile eines alten „Lämpesitzig-Protokolls“, das schon damals bemerkte, wie unpünktlich die Clique sich jeweils an den Treffpunkten eingefunden habe. Der Name „Die Haiggle“ rührt von den heiklen Situationen her, in die sich die Clique des öfteren begibt, vor allem im zwischenmenschlichen Bereich. Diese Konstante der Fasnachts-Clique ist über die Jahrhunderte hinweg belegt.
Nach mündlicher Überlieferung sollen auch die Eltern des Schriftstellers Hermann Hesse (1877-1962) bei den „Haigglen“ mitgemacht haben. Ihren Schriftsteller-Sohn Hermann konnten sie jedoch nicht für das Fasnachtstreiben begeistern. Hermann Hesse sprach zwar fliessend Baseldeutsch, heiratete drei Mal jeweils Baslerinnen, er stand jedoch öfters in Konflikt mit der Basler Öffentlichkeit. Dies soll auch der Grund sein, weshalb in Hesses berühmten Basler Roman „Steppenwolf“ das Wort „heikel“ (Baseldeutsch: haiggel“) kein einziges Mal vorkommt. Die Stadt hat dem Literatur-Nobelpreisträger Hermann Hesse nie verziehen, und bis heute ist keine Strasse und kein Platz nach ihm benannt.